D 7
Rohrvortrieb
Allgemeines
- Rohrvortriebe zählen zu den Bauarbeiten unter Tage.
- Der Abbau des Erdreiches erfolgt an der Ortsbrust von Hand, mechanisch oder durch sonstige Verfahren.
- Flucht- und Rettungsplan erstellen.
Startschächte
- Startschächte müssen mit einer mindestens 1 m hohen, dichten Schutzwand ausgestattet sein.
- Sie müssen über Treppentürme oder Leitergänge zugänglich sein.
- Während des Hebezeugbetriebes dürfen die Zugänge nicht benutzt werden.
- Die geforderten Arbeitsraumbreiten von 60 cm einhalten.
Pressstationen
- Zu Zwischenpressstationen und zur Ortsbrust muss eine sichere Sprechverbindung bestehen.
Transporte
- Vertikaler Transport:
Rohre und Abraum nur mit geeigneten Anschlagmitteln heben.
- Horizontaler Transport:
Bei Ausfall der Förderung muss ein Überklettern der Schutterwagen durch das Personal im Lichtraumprofil möglich sein.
- In enge Stollen dürfen Arbeitnehmer nur auf seilgeführten Rollenwagen oder ähnlichen Einrichtungen einfahren.
D 7.1
Abbau an der Ortsbrust
- Abbau von Hand:
Erhebliche körperliche Belastungen der Beschäftigten durch dauernde Zwangshaltung/Zwangsstellung, daher Abbau in Rohren < 140 cm Innendurchmesser vermeiden.
- Mechanischer Abbau:
- Vortriebsgerät mit ergonomisch gestaltetem Arbeitsplatz ausrüsten,
- Geräte mit Not-Aus versehen,
- Bedienungsplatz gegen platzende Hydraulikschlauchleitungen schützen.
Elektrische Anlagen
- Ortsveränderliche Betriebsmittel müssen
- in begrenzten, leitfähigen Räumen (z. B. in Stahlrohren, nassen Betonrohren) mit Schutzkleinspannung, Schutztrenntrafo geschützt sein,
- sonst bis Nennstrom 16 A mit Fehlerstromschutzeinrichtung I ΔN ≤ 30 mA betrieben werden.
- Es muss eine Allgemeinbeleuchtung sowie eine Sicherheitsbeleuchtung vorhanden sein.
Belüftung/Bewetterung
- Es muss ständig ein Sauerstoffgehalt von mindestens 19 Vol.-% an den Arbeitsstellen vorhanden sein.
- Der Förderstrom der Belüftung/Bewetterung muss wenigstens 0,2 m/s betragen.
- Die Belüftung/Bewetterung muss messtechnisch hinsichtlich der Grenzwerte überwacht werden.
- Schadstoffkonzentrationen durch Staub oder durch Gase und Dämpfe, die gesundheitsgefährlich sind, müssen durch technische Maßnahmen verhindert werden.
Notfallplanung
- Rettungswege im Rohrstrang sollen möglichst über eine ebene und durchgehende Lauffläche verfügen.
- Rettungsübungen gezielt durchführen.
- Die Rohrsohle soll möglichst frei von Material und Aushub gehalten werden.
- Es muss möglich sein, einen Verletzten aus dem Steuerstand der Vortriebsgeräte zu bergen (Durchschlupföffnungen mehr als 60 x 45 cm an Vollschnittmaschinen).
Copyright 2025 | Bundesinnung Bau | Wirtschaftskammer Österreich