Schalarbeiten

Allgemeines

  • Alle an der Schalung auftretenden Kräfte, insbesondere der Druck aus dem frischen Beton, müssen sicher aufgenommen und abgeleitet werden.
  • Bei größeren Schalsystemen muss die Konstruktion ggf. durch eine statische Berechnung nachgewiesen werden.

Arbeitsvorbereitung

  • Aufbau- und Verwendungsanleitung des Herstellers sind zu beachten und müssen auf der Baustelle vorhanden sein.
  • Falls erforderlich, ist ein Montageplan auf der Baustelle vorzuhalten.
  • Notwendige Angaben:
    • Reihenfolge der Abläufe des Aufstellvorganges,
    • Auswahl und Lage der Verankerungen, Abstützungen und Verbindungsteile,
    • Gewicht der zu bewegenden Schalungselemente,
    • Sicherungsmaßnahmen gegen Kippen (Wind),
    • Angaben über die Lagerung (Standsicherheit).

Transport von Schalelementen

  • Vor dem Transport: lose Teile entfernen.
  • Kleinteile und Werkzeug in geeigneten Behältern transportieren.
  • Schalung nur an den vorgesehenen Anschlagpunkten anschlagen.
  • Der Lasthaken darf sich nicht unbeabsichtigt aushängen können.
  • Vor dem Anheben: Anschläger tritt aus dem Bereich heraus, in dem das Schalelement pendelt.
  • Bei Wind: Last mit Seil führen, ggf. Krantransport einstellen.
  • Beim Absetzen:
    • Führen durch Einweiser,
    • Rutschgefahr der Schalelemente wegen der geringen Reibungskräfte Stahl auf Stahl,
    • Schalung erst vom Haken lösen, wenn die Standsicherheit gewährleistet ist.

Einschalen

  • Schalung zug- und druckfest verankern oder mit bereits aufgestellten Elementen fest verbinden.
  • Die Arbeitsplätze auf der Schalung müssen gut zugänglich sein und einen festen Standplatz bei der Arbeit ermöglichen.
  • Schalöl nach Hautverträglichkeit auswählen.
  • Arbeiten von der Leiter aus sind nur in Ausnahmefällen zulässig.
  • Jede Schalung muss vor dem Bewehren und Betonieren vom verantwortlichen Bauleiter überprüft werden.
  • Deckentische, Wand- und Stützenschalungen sind ab 2,0 m Arbeitshöhe mit fest angebrachtem, 3-teiligem Seitenschutz zu versehen.
  • Ausnahme: Zur Herstellung der Stockwerksdecke können bei Arbeiten mit Blick zur Absturzkante bis zu einer Absturzhöhe von 5,0 m die Absturzmaßnahmen entfallen.

Ausschalen

  • Ausschalfristen beachten.
  • Vor Ausbau der Verankerung: Schalelemente gegen Um- oder Abkippen sichern.
  • Zum Ablösen der Schalung vom Beton nicht mit dem Hebezeug reißen.
  • Schalelemente stand- bzw. kippsicher lagern.

Gerüste an Wandschalungen

  • Bei der Montage von Konsolgerüsten muss eine sichere Verankerung erfolgen.
  • Gerüstbreite mit Betonkübel abstimmen.
  • Seitenschutz anordnen, auch am Gerüstende.

Persönliche Schutzausrüstung

  • Augen-, Haut- und Atemschutz entsprechend der Arbeitsstoffevaluierung (unter Berücksichtigung des Sicherheitsdatenblattes) verwenden.
  • Wenn notwendig: Sicherung gegen Absturz mit Auffanggurt und Höhensicherungsgerät.

DECKENSCHALUNGEN

Einschalen bei Deckenschalungen

  • An Absturzkanten der Aufstellebenen Gerüste oder Wehren vorsehen.
  • Öffnungen abdecken oder umwehren.
  • Bei großer Höhe Montagewagen verwenden.
  • Freie Randbereiche gegen Kippen sichern.
  • Aufstellung entsprechend der Aufbau- und Verwendungsanleitungen (z. B. für Steherabstände, Hilfsunterstellungen, …)

Ausschalen und Transport bei Deckenschalungen


 Vorschriften und Regeln

  • BauV (Bauarbeiterschutzverordnung) §§ 82–84
  • AUVA-Merkblatt M.plus 211.2 Sicherheits-Charta – Acht Regeln für mehr Sicherheit auf der Baustelle (Hochbau)



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